ASG 2007

Großes Abfischen am Idstedter See 2008

   

Beobachtungsboot

Wir befinden uns am Morgen des 22. Novembers 2008. Ganz Schleswig-Holstein schläft noch. Nur in einem kleinen Ort namens Idstedt schläft ein Team von Anglern nicht mehr. Sie bereiten sich auf ihr "Großes Abfischen" vor. Da werden Netze bewegt, Unterleinen geprüft und Mannschaften benannt, die gleich erwartungsvoll in "See" stechen werden. Der Fischerei- und Bootswart hat das Kommando. Der Vorsitzende und der Schriftführer besetzen das Beobachtungsboot. Sie haben die Aufgabe, den "Hafen"- das Endstück des Netzes - entsprechend zu positionieren. Dann ist es soweit. Das Ziel ist erreicht. Das Netz gleitet gleichmäßig ins Wasser. Ob diesmal alles klappt? Haben wir Unterleine und Oberleine nicht wieder mal verdreht? Alle sind gespannt.
   
Mit vereinten Kräften rudert man dem Ufer entgegen. Schnell wird das Zugseil gepackt und langsam aber gleichmäßig zum Ufer hin gezogen. Nun gilt es, die zwei am Ufer bewegten Netzenden an einem Punkt des Ufers zu vereinen. Dann werden beide Enden gleichmäßig und kontrolliert zum Ufer hin gezogen. Die Spannung steigt. Jetzt kommt auch das Beobachtungsboot mit einem Beiboot, welches den erwarteten Fang aufnehmen soll. Noch ist unklar wie umfangreich der Fang sein wird, denn das Netz liegt verdächtig träge im Wasser. Doch dann erleben alle erste verdächtige Fluchten kapitaler Fische. Alle im Team sind hellwach. Kommandos gellen durch den Morgen und mahnen zur verschärfter Aufmerksamkeit.

Anglerteam im Einsatz

 

Fische im Netz

Am Ufer hat sich mittlerweile eine Schar aufmerksamer Zuschauer versammelt. Denn das Abfischen am Idstedter See ist immer ein Erlebnis besonderer Art. Aufmerksame Beobachter konnten schon in der Vergangenheit so manch ein Erlebnis mit nach Hause bringen. So auch 2006, als zwei über einen Meter lange Hechte sich im Netz verfangen hatten. Ob sich das Warten auch diesmal gelohnt hat? Dann erkennen alle, dass diesmal wieder "Petrus" mit im Boot gesessen hat. Nicht weil allen immer deutlicher wird, dass wir wieder einmal Glück hatten, sondern weil an diesem Tag auch das Wetter genau richtig war. Leichter Wind aus Nordwest, Sonnenschein und eine Temperatur von etwa -2° Celsius.
   
 

 

Erste Fische werden gelandet. Es waren überwiegend Brassen. Aber 18 kapitale Wild- und Spiegelkarpfen waren im Netz. Das hatten wir schon lange nicht mehr erlebt. Auch viele maßige und untermaßige Hechte zeugen von einem guten Raubfischbestand. Die meisten großen Fische wurden wieder dem Gewässer zugeführt. Denn im kommenden Sommer wollen die Angler sie ja möglichst selbst fangen. Der eine oder andere Petrijünger sollte sich aber bewusst machen, dass zum Fang dieser kapitalen Fische ein entsprechendes Gerät notwendig ist. Sonst heißt es: Leine gerissen, Pech gehabt!

Kapitaler Wildkarpfen

   
   

Zuschauer auf dem Steg

Auch an der Fischerhütte hatten sich mittlerweile überraschend viele Zuschauer versammelt. Dabei fiel auf, dass viele Erwachsene mit ihren Kindern gekommen waren, um dieses "Spektakel" gemeinsam verfolgen zu können. Außerdem gab es nicht nur etwas zu sehen, sondern auch zu riechen. Siggi hatte den Räucherofen gefüllt und man konnte auch etwas vom "Idstedter Gold", nämlich geräucherten Aal, käuflich erwerben. Natürlich wurden auch die frischen Fische zum Kauf angeboten. Unser Kassenwart kümmerte sich deshalb um Übersicht in der Kasse. Mittags waren alle Fische an den Mann oder die Frau gebracht. Danach konnte man sich noch bei Bier und Punsch locker unterhalten. Die warme Erbsensuppe, dafür war der 2. Vorsitzende mitverantwortlich, wappnete alle gegen den aufkommenden Hunger.
   
Selbst am Nachmittag, die meisten "Fischer" und Gäste hatten das Gelände bereits verlassen, kamen noch Interessenten, die gerne noch den einen oder anderen Fisch erworben hätten. Doch da war in das kleine Dorf Idstedt, im südwestlichen Angeln gelegen, wieder eine vorwinterliche Ruhe eingekehrt, und jeder ging seiner Sache nach. Wer übrigens dieses Erlebnis verpasst hat, kann die wackeren "Fischer", die alle ehrenamtlich aktiv sind, noch einmal Mitte Dezember erleben. Dann geht es den Weihnachts- und Sylvesterkarpfen an den Kragen, die am 24. und am 31. Dezember an der Fischerhütte in der Zeit zwischen 09.00 und 12.00 Uhr verkauft werden. P.V. Fischercrew

Alle Angaben ohne Gewähr. © P. V.